Fahrbericht SION

Probefahrt mit dem ersten Solarauto SION

des München Startups SONO MOTORS

am 21. August im Münchner Olympiastadion.

Da stand er nun da, – der lang ersehnte Prototyp des SION, finanziert über die Crowd und gebaut von einem Team, das anscheinend mindestens genauso kompromißlos an seiner Vision arbeitet u. daran glaubt, wie Elon Musk an der von TESLA.


Nach überschlafener Probefahrt bin ich nun nachdenklich geworden. Der SION ist letztlich nur die Spitze des Eisberges:
Es handelt sich hier um nichts weniger als um gleich mehrere Paradigmenwechsel.

 

1.) „Jeder kann ein Elektroauto bauen“

Sollte sich das engagierte Team mit seiner Vision durchsetzen, ist das Fertigungsoligopol der Deutschen Autobauer gebrochen. Völlig neue Player, die bisher nichts mit Autobau zu tun hatten betreten die Bühne und spielen mit.

 

2.) „Der entzauberte Mythos“ Ein e-Auto muß vor allem eines sein: NÜTZLICH

Der ziemlich emotionslose Ansatz von SONO Motors sieht im Automobils eher ein Gebrauchs-Tool, als ein Vehikel für Status u. Image. Hier geht eine neue Generation ans Werk, für die Funktionalität und Nützlichkeit oberste Priorität hat und dies bei einer höchst möglichen Effizienz beim Einsatz der notwendigen Ressourcen: Es geht um nichts Geringeres als die Unversehrtheit des Planeten.

 

3.) Mobil sein: ja ! Besitzen: nein !

In Zukunft gilt Besitz bei der Mobilität eher als Balast. Mit dem SION schafft SONO Motors den Einstieg der Mobilität in
die „Shareconomy“. Teilen ist angesagt und die parallel zum Fahrzeug entwickelten Apps machen dies beim „Mitfahren, beim Mit-Laden und Mit-teilen“ zum Kinderspiel. Endlich wird das „Goldene Kalb“ Automobil zum Gebrauchsgegenstand entzaubert. Formalästhethische Diskussionen über design-feindliche Platzierung von Solarzellen auf der Karosserie wirken hier im wahrsten Sinne des Wortes schon deplatziert.

 

4.) „E-Autos vernichten deutsche Arbeitsplätze“

Der SION beweist das Gegenteil: wurden die beiden Prototypen schon in Bayern produziert, werden die Serienfahrzeuge zumindest im benachbarten Ausland gefertigt. Richtungweisend erscheint die Service-Idee:
Durch die Offenlegung der Reparaturanleitungen haben gerade die kleineren freien Autowerkstätten die Chance
Einkünfte speziell durch die Reparatur und Wartung des SION
zu erzielen: Stichwort „regionale Wertschöpfung“
Man sollte also jetzt schon den „Schrauber seines Vertrauens“ mit dem SION-Virus infizieren.

 

Der SION ist m.E. für die Mobilität das Tool zum Einstieg in die dezentrale Energiewende.
Darauf haben Bürgerenergiegenossenschaften und Auto-Teiler nur gewartet.

 

Es gibt viel zu tun, -packen wir`s an:
nein nicht Esso – S I O N !

— begeistert hier: Olympiastadion München